Selber Schneidern liegt im Trend

Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider.
Er nimmt jedesmal neu Mass, wenn er mich trifft,
während alle anderen immer die alten Massstäbe anlegen
in der Meinung, sie passten auch heute noch.“

      George Bernard Shaw

Wer dem Trend nachläuft ist immer zu spät, setzen Sie den Trend selbst.

Selber die eigene Mode zu gestalten und zu fertigen macht erstens viel Spass und bringt Ihnen Anerkennung. Sie können mit einfachen Werkstücken beginnen und sich laufend weiter verbessern, der Anfang ist leichter als Sie denken. Es aktiviert beide Gehirnhälften, die rechte für das kreative Design und die linke für das handwerkliche Geschick. Und als Ergebnis: Eine Mode die Ihnen gefällt aus Materialien, die Ihnen zusagt und schöner miteinander. Und das Beste: Als Endergebnis halten Sie ein Kleidungsstück von höchster Qualität in Händen, welches Ihren Wünschen und erst noch Bewunderung bei Ihren Bekannten auslöst. Das eigene Kleid macht Sie zu Persönlichkeit.

Wenn Sie im selbstgefertigten Kleid zur Feier oder einem anderen festlichen Anlass erscheinen und gefragt werden, von welchem Designer dieses zauberhafte Ensemble stammt oder wo Sie es gekauft haben, gibt es dann ein netteres Kompliment oder Lob ? In jedem Fall werden Sie Ihre Nähmaschine zuhause schätzen. Dies wird Ihnen Sicherheit geben und für neue Projekte anspornen.

Einige Gründe zum Selberschneidern oder Selbernähen

Selber Nähen lohnt sich in vielen Fällen. Einerseits sind es finanzielle Gründe (ein professioneller Schneider kostet doch etwas), aber auch zeitliche Gründe (man muss hinfahren, alles genau erklären und nach einiger Zeit wieder abholen) oder man muss einige Zeit warten, bis die Arbeit auch erledigt ist (manchmal zu lange).

Nicht immer entsprechen die gekauften Kleider exakt Ihren Massen. Die Hosenbeine, der Rock oder die Aermel sind zu lange, der Bund oder die Taille ist zu weit, da kann man die Sachen einfach selber ändern. Da ist man froh, wenn man selber Nähen kann.

Aber auch Haushaltstextilien wie Kissenbezüge, Tischdecken, Tischsets, Stoffservietten oder Bettwäsche. Speziell wenn man für das Wohnzimmersofa etwas Ausgefallenes will. Da muss man die eigene Hand anlegen, sonst wird es unbezahlbar. Da ist man froh, wenn man selber Nähen kann.

Es gibt viele andere Sachen, die man sich vorstellt oder wünscht, die man im Handel nicht erhält. Oder die man in einem Internet-Onlineshop gesehen hat, aber leider ist der Shop irgendwo in Uebersee und man getraut sich nicht dort zu bestellen. Man hört und liest ja soviel über unseriöse Händler. Und auch Ausgefallenes müssen Sie selbst herstellen. Da ist man froh, wenn man selber Nähen kann.

Was Sie zum Selberschneidern benötigen ?

Der abgesprungene Knopf an der Jacke, dem Hemd oder der Arbeitshose oder eine Reparatur eines anderen Stoffteils – immer wieder fallen im Haushalt kleine Arbeiten an. Vielfach werden die wesentlich schneller von Hand ausgeführt als mit einer Nähmaschine. Wer hat schon Lust wegen einer kleinen Naht die Nähmaschine aufzustellen, besonders wenn es eine schwere Profimaschine ist. In den meisten Fällen bringt eine Nähmaschine bessere Resultate, denn eine saubere Naht von Hand zu machen, braucht einige Fertigkeit und Routine.

Nebst Ihren persönlichen Fähigkeiten wie Freude, Ideen und Wille benötigen Sie Sachmittel wie eine Auswahl an Stoffen, dazu Scheren, Faden, Nadeln und damit Sie Ihre Ziele schneller erreichen: eine Nähmaschine. Gute professionelle Maschinen finden Sie im Fachhandel, da erhalten Sie auch Beratung für den Kauf. In den meisten Fällen genügt eine preiswerte Maschine im Rahmen von 100 bis 300 Euro. Dass der Fachhändler bei dieser Gewinnmarge keine lange Beratung und Hilfe nach dem Kauf bieten kann, keuchtet ein. Aus diesem Grund bestellt man die meistens über den Online-Handel. Dieses Webazine hilft Ihnen bei der Auswahl der für Sie besten Maschine. Gleichzeitig sind Links zu Amazon eingebaut, da sind sie in der Regel am günstigsten und Sie wissen, dass Sie nicht über den Tisch gezogen werden.

Sie benötigen einen Stoff. Stoffe unterscheiden sich nicht nur durch ihre Fasern, sondern auch in der Verarbeitung der Garne. Für ein gelungenes Kleidungsstück ist der Schnitt, die Passform und vor allem die Wahl des Stoffes ausschlaggebend. Am einfachsten sind gewebte Stoffe zu verarbeiten. Feine Stoffe brauchen eine dünne Nadel (Stärke 70 oder 80) und kleine Stiche (ca. 2mm Stichlänge). Grobe, feste Stoffe werden mit ca. 2,5 bis 3mm Stichlänge und dickerer Nadel (Stärke 80 oder 90) genäht. Für Jeans die besonders robusten Jeansnadeln verwenden.
Der Baumwollstoff wird aus der Samenkapsel der Baumwollpflanze gewonnen, er ist widerstandsfähig, hautfreundlich und angenehm zu tragen.

Im Laufe seiner Weltkarriere ist der Jeansstoff vom Kellerkind zum Superstar aufgestiegen und hat jeden Trend überlebt: Denim, der Stoff für alle Modefälle! Wie Sie mit dem Multitalent am besten umgehen, lesen Sie hier.

Zusätzlich werden ja nach Werkstück Utensilien, wie Zuschneideschere, Handschere, spezieller Nadeln, Bügeleisen und weitere Materialien benötigt: Reissverschlüsse, Knöpfe, Faden, Garne, Nähseide (vom Fachgeschäft und nicht vom Billigmarkt, diese kann sich farblich verändern oder eingehen), Polysternähgarn (der geht für alle Stoffe, ausser Kochwäsche), weisse Schneiderkreide, Kopierrädchen, Stecknadeln und evtl. Verzierungen benötigt. Kaufen Sie einen günstigen Stoff (oder nehmen Sie am Anfang ein altes Bettlaken oder -überzug, Tischtuch oder sonst was) – beginnen Sie mit einem leichten Baumwollstoff und schneidern Sie zuerst ein Probemodell. Falls Sie einen neuen Originalstoff kaufen, müssen Sie den vor dem Zuschneiden vorwaschen. In der Regel schrumpfen diese Stoffe leicht, deshalb sollte man etwa 10 cm mehr Stoff kaufen als gemäss Schnittmuster benötigst werden.

Es braucht aber auch Informationen: Wie Schnittmuster und Lehrbücher. Falls Sie selber Kleider nähen wollen, empfehlen wir den Kauf eines Schnittmusters (z.B. Burda, Dawanda, Vogue usw.) besorgen. Auf der Hülle sind ausreichend Informationen gedruckt, in der Packung befindet sich dünnes durchscheinendes Papier, auf welchem die Bestandteile des Kleides aufgedruckt sind mit einer ausführlichen Anleitung,
Sie finden eine grosse Anzahl kostenloser oder günstiger Schnittmuster sowie empfohlene Bücher und Links zu anderen Seiten. Burda Hefte haben viele Schnitte zu einem günstigen und zivilen Preis, aber man muss die Schnitte erst mühsam herauskopieren. Für den Anfang kauft man sich besser ein einfaches fertiges Schnittmuster im Fachhandel.

Wie Sie Geld und Zeit sparen

Oft kauft man eine neue Hose oder eine Jeans. Man fährt eigens in die Stadt – zuhause merkt man, dass die Beine zu lange sind. Mit der eigenen Nähmaschine sparen Sie den Weg zurück in den Laden und das Geld für das Aendern. Aber auch das Ersetzen von Reissverschlüssen, das Flicken zerschlissener Kinderhosen, das Befestigen von abgerissenen Knöpfen. All das können Sie selbst erledigen, die Nähmaschine macht sich selbst bezahlt.

Wenn man wirklich will, dann kann man es

Wie alles im Leben ist auch Schneidern weitgehend eine Übungssache. Schneiderinnen müssen nicht grundlos jahrelang lernen. Am einfachsten ist, wenn man einen Nähkurs besucht – man lernt nicht nur das Nähen, sondern lernt viele Gleichgesinnte kennen. Verkäuferinnen im Stoffgeschäft haben vielfach zu wenig Erfahrung und erhalten ihren Lohn für den Verkauf und nicht, um Sie zu schulen. Lesen Sie Fachbücher und -hefte. Und vor allem üben, üben, üben. Nur wer es selbst gemacht hat, weiss wie es geht.